625 Euro pro Monat brauchen Kinder in Österreich, um ein armutsfreies Leben mit sozialer Teilhabe und allen Chancen für ihre Zukunft zu haben. Die Berechnung stammt von der Volkshilfe Österreich, die beim Unterschreiten dieses Betrags bei den Ausgaben für ein Kind auf Armutsgefährdung hinweist. Außerdem kritisiert Volkshilfe Geschäftsführer Erich Fenninger das Fehlen offizieller Zahlen. Die letzte Kinderkostenanalyse auf Basis der Konsumanalyse stammt noch aus dem Jahr 1964. Seitdem haben sich die Lebensumstände und Bedürfnisse von Kindern geändert, wodurch auch die Zahlen angepasst werden müssten, so Fenninger. Das Ausbleiben einer Aktualisierung der Kostenberechnung stellt für ihn einerseits eine Folge der älterwerdenden Gesellschaft dar. Diese geht andererseits mit einer Neugewichtung von politischen Themen einher und einer Tendenz, das Thema Kinderarmut gesellschaftspolitisch auszublenden:
„Es geht auch um eine Ignoranz gegenüber dieser fortwährenden Kinderarmut; dass Menschen, die auch Kinder haben, die aber sorgenfrei aufwachsen, sich wenig damit auseinandersetzen wie es wohl diesen armutsbetroffenen Kindern geht. Und die gibt es – 18 Prozent, 324.000 Kinder unter 19 Jahren sind in Österreich armutsbetroffen und ausgrenzungsbetroffen. Das heißt konkret, dass 54.000 Kinder unzureichend, mangelnd und schlecht ernährt werden, dass 69.000 Kinder und Jugendliche Probleme haben, sich gut und ausreichend zu bekleiden und die Kosten dafür aufzubringen. Und dass 118.000 Kinder quasi ihre Kindheit über keine Ausflüge und Urlaube machen, damit sind nicht einmal fremde Länder gemeint, sondern einfach nur dass sie über ihr Bundesland und ihren Bezirk hinaus kommen und Fremdes erleben...