In einer der bislang größten Studien ihrer Art haben Forscherinnen und Forscher aus Oberösterreich systematisch den Blutzuckerwert (HbA1c) von über 3.000 erwachsenen Krankenhauspatient:innen untersucht. Das Ergebnis ist alarmierend: Mehr als jede:r zweite Patient:in (51,5?%) litt an Diabetes oder einer Vorstufe davon – teilweise ohne es zu wissen. Studienleiter und Past-President der Österreichischen Diabetes Gesellschaft (ÖDG), Prim. Univ.-Prof. Dr. Martin Clodi:
„Was wir festgestellt haben, war, dass ca. 30% aller Patienten auf internen Abteilungen einen Diabetesmanifest haben, Diabetes Typ 2 in den allermeisten Fällen. Und was noch erschreckender war, dass ca. noch 25% einen Prä-Diabetes haben, das heißt HbA1c-Werte zwischen 5,7 und 6,4%.“
Besonders häufig betroffen waren ältere Menschen: In der Altersgruppe zwischen 70 und 79 Jahren hatte sogar über ein Drittel der Patient:innen Diabetes. Besonders besorgniserregend: Bei 73 Patient:innen wurde der Diabetes erst im Rahmen des Krankenhausaufenthalts entdeckt. Univ.-Prof. Dr. Harald Sourij, MBA, Stellvertretender Vorsitzender der ÖDG:
„In Österreich leiden etwa 650.000 bis 750.000 Menschen an einem Diabetes und die Zahlen, die wir jetzt neu erhoben haben und das Überraschende oder vielleicht Erschreckende daran ist, dass doch ein großer Teil dieser Personen nichts weiß von der Diagnose, was aber für die Therapie wichtig wäre.“
Die Studie zeigt auch einen engen Zusammenhang zwischen erhöhtem Blutzucker und anderen Erkrankungen: Herzschwäche, Bluthochdruck und Gefäßverkalkungen waren bei Menschen mit Diabetes oder Prädiabetes deutlich häufiger...