Am 21. Oktober ist Osteporosetag. Trotz eindeutiger Risikofaktoren bleibt Osteoporose in Österreich oft unentdeckt. Über eine halbe Million Menschen sind laut der Österreichischen Gesellschaft für Knochen- und Mineralstoffwechsel betroffen, doch nur ein Bruchteil erhält eine entsprechende Diagnose oder Therapie. Besonders kritisch ist die Versorgungslücke nach einem Knochenbruch: Laut Österreichischer Leitlinie (ÖGKM 2024, Link) und der Internationalen Osteoporose-Stiftung (IOF) wird nur jede dritte Patientin bzw. jeder dritte Patient nach einer Fraktur adäquat abgeklärt und behandelt. Die Folge: Die Mehrheit bleibt unterdiagnostiziert und unzureichend versorgt. Dr. Judith Haschka, Fachärztin für Innere Medizin und Rheumatologie:
„In Österreich sind etwa 500.000 Menschen von Osteoporose betroffen. Die Dunkelziffer ist aber deutlich höher, denn es gibt sehr viele Patientinnen und Patienten über dem 50. Lebensjahr, die Frakturen erleiden und nicht die Diagnose einer Osteoporose bekommen. Das sind also über 80 Prozent der Schenkelhalsfrakturen, die nach wie vor nicht die Diagnose einer Osteoporose bekommen und damit auch nicht entsprechend therapiert werden.“
Erst nach einem Bruch wird die Krankheit oft erkannt, dann ist es jedoch meist schon zu spät. Frauen nach der Menopause gelten als besonders gefährdet, doch auch Männer sind betroffen. In Österreich zählt die Zahl osteoporotischer Frakturen im internationalen Vergleich zu den höchsten. Der Leidensdruck für Betroffene ist groß – nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Dr. Helga Rantasa, Osteoporose-Selbsthilfegruppe Wien:
„Man denkt nicht daran, dass die Osteoporose eine sehr heimtückische Krankheit ist, die nicht nur unbeschreibliche Schmerzen verursacht, wenn man die Knochenbrüche hat...