Die Arbeiterkammer Oberösterreich präsentiert eine aktuelle Sonderauswertung aus dem Österreichischen Arbeitsklima Index, durchgeführt vom Institut für Empirische Sozialforschung (IFES). Diese Befragung von 3.500 InterviewpartnerInnen zeigt: Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie steigt das Bewusstsein vieler Beschäftigter, bei Krankheitssymptomen nicht in die Arbeit zu gehen. War es zu Jahresbeginn noch knapp die Hälfte (47 %) aller Beschäftigten, die sich bei Symptomen in die Arbeit mühte, ist es seit Jahresmitte nur noch knapp ein Drittel (32 %). Hoch hingegen ist weiterhin die Zahl jener, die aufgrund hoher Arbeitsbelastungen Medikamente zu sich nehmen. Reinhard Raml, Sozialforscher des IFES, gibt Aufschluss darüber, um welche Art von Medikamenten es sich dabei handelt:
„Neben dem krank Arbeiten gibt es ein zweites, beachtenswertes Phänomen, nämlich: Nimmt man Medikamente, um die Arbeit bewältigen zu können? Also nicht krankheitsbedingt, sondern, um arbeitsfähig zu sein. Dazu haben wir uns drei Gruppen von Medikamenten angesehen: Einerseits die Schmerzmittel, welche am häufigsten vorkommen – wie etwa Mittel gegen Kopfschmerzen oder Grippesymptome, die von deutlich mehr Frauen (82 %) als Männern (70 %) konsumiert werden. 14 % hingegen nehmen regelmäßig Schlaf- und Beruhigungsmittel und weitere 6 % greifen zu leistungssteigernden Substanzen, darunter auch illegale Drogen wie Kokain, was vor allem jüngere Männer betrifft.“
Besonders häufig leiden die Befragten an Muskelverspannungen, Rückenschmerzen, Erschöpfung, Kopfschmerzen und Schlafstörungen. Auch Verdauungs- und Magenbeschwerden werden oftmals in die Arbeit mitgenommen. Vor allem jedoch macht Stress vielen Beschäftigten zu schaffen: Von jenen, die Zeitstress verspüren, greift knapp die Hälfte häufig und nochmal ein knappes Drittel manchmal zu Schmerzmitteln...